
22 Apr. Wolfgang Müller
Manchmal reicht ein einzelner Satz, um Nähe herzustellen: „Wir sprechen eine Sprache!“ – mehr braucht es nicht, um Einigkeit zu spüren, Verständnis, ein Gefühl von zuhause. Für einen Mann war dieses Gefühl nicht bloß Redewendung, sondern gelebte Haltung. Die Sprache, die ihn geprägt hat, war das Krieewelsche Platt – und sie wurde zum Zentrum seines jahrzehntelangen Engagements. In seinem Stadtteil Fischeln war er eine Institution, bekannt für seinen Humor, seine „Dönekes“ – und für das, was er damit bewirkte: Lachen, Gemeinschaft, Zusammenhalt.
Ob als Maschinenschlosser, Bürgervereinsvorsitzender oder Sketch-Autor auf den legendären Mundartabenden im Gietz – Wolfgang Müller war immer mittendrin. Über 20 Jahre lang brachte er Menschen zusammen, schrieb Geschichten, baute Brücken mit Worten. Auch mit 88 Jahren hat er noch viel zu sagen. Denn wer die Sprache der Menschen spricht, bleibt Teil ihrer Herzen.