
22 Apr. Karin Mast
Sinkende Wahlbeteiligung, Politikverdrossenheit, Ohnmachtsgefühle, Verschwörungstheorien, Klagen darüber, dass „die da oben“ doch nur machen, was sie wollen: Der Anteil der Menschen, die sich von den gewählten Repräsentanten gar nicht mehr oder nur unzureichend repräsentiert sehen, wächst. Wir erleben global eine handfeste Krise des demokratischen Systems. Vom Idealzustand, den Platon einst erdachte, einem Staat, an dem jeder Bürger als „zoon politikon“, als politisches Wesen, aktiv teilnimmt, sind wir weit entfernt. Was Demokratie bedeutet, hat die Krefelderin Karin Mast über 30 Jahre lang vorgemacht. Die Sängerin wollte sich irgendwann nicht mehr drauf verlassen, dass andere die richtigen Entscheidungen für sie treffen. Sie setzte sich ein gegen Atomkraft, für den Umweltschutz, gegen den Krieg im Irak, für Tierrechte und für verkehrsberuhigte Innenstädte. Im vergangenen Jahr beendete sie ihr ehrenamtliches Engagement. Leise wird sie dennoch nicht werden.
Hinweis: Nach einem Foto von Simon Erath.